Pressemitteilung
vom Donnerstag, 13. März 2008
Dokumentation über das Nürnberger Delphinarium
Nürtinger Tierrechtler berichtet über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Delphinhaltung
Nürtingen -
Tierrechtler Frank Albrecht, der mit seiner Kritik an Handaufzucht
KNUT bereits für großes Aufsehen sorgte, hat heute eine
Dokumentation über das Nürnberger Delphinarium
veröffentlicht. Die 50 seitige Textsammlung mit dem Titel: „Was
Sie schon immer (nicht) wissen wollten! – Nürnberger
Delphinarium“, soll u.a. Dressur, Todesfälle,
Gefährlichkeit, Therapie, Geschichte, Gegenwart und Zukunft der
Delfine im fränkischen Tiergarten näher beleuchten.
Albrecht bezeichnet seine Dokumentation selbst als „eine kritische Betrachtung“ und als ein „Gegenteil zu bunten Zoobroschüren“. Er habe versucht das Zerrbild einer angeblich heilen Delphin-Zoo-Welt gerade zu rücken ohne dabei aber immer nur mit erhobenem Zeigerfinger zu agieren. Er nennt und kommentiert Fakten, die sicherlich nicht Jedem gefallen werden. Zum Nachdenken will der Nürtinger Tierrechtler mit seiner Arbeit anregen.
„Zoos vermitteln meist ein unkritisches Bild der Delphinhaltung in Gefangenschaft. Besucher von Delphinshows werden oft falsch und unzureichende über die Haltung informiert. Ihnen werden sehr oft einige wichtige Fakten verschwiegen.“, so Albrecht. „Genau diese andere Seite habe ich versucht offen zu legen und zu analysieren, um einen anderen, kritischeren, Blickwinkel zu schaffen.“
Albrechts Dokumentation
ist neuer explosiver Zündstoff in der Diskussion um die
Delphinlagune und Delphinhaltung in Nürnberg. Albrecht wirft
Fragen auf, die nicht nur provozierend, sondern auch höchst
brisant sind:
Ist eine Delphintherapie gefährlich für
die Gesundheit der Delphine und Kinder?
Werden
Gesundheitsfaktoren vom Tiergarten verheimlicht?
Ist die neue
Lagune eine Verbesserung für die Delphine?
Müssen
Delphine für Delphinshow hungern?
Nicht zufällig
veröffentlicht Albrecht seine Dokumentation erst jetzt, nach der
Stadtratswahl 2008.
„Diese brisanten Fragen darf und kann man, gerade auf politischer Ebene, nicht mehr ignorieren. Sie müssen endlich offen diskutiert werden. Der Tiergarten und die Stadt als Träger, müssen jetzt all ihre internen Akten (ausführlichen Obduktionsberichte) über die Gesundheit der Delphine endlich der Öffentlichkeit zugänglich machen.“, so Albrecht abschließend. „Wer Glaubwürdigkeit vermitteln will, muss auch Offenheit vorleben. Besucher der Delphinarien und der Delphintherapie haben ein Recht auf ausführliche Information. Ich hoffe der neue Stadtrat geht offener mit dem Thema um.“
„Eine Ethik, die nur mit unserem Verhältnis zu anderen Menschen zu tun hat, ist unvollständig“
Dr. Albert Schweizer
Nichtmenschliche Tiere, hier so genannte „Zoo-Tiere“, haben, wie wir Menschen auch, ein Interesse daran zu leben. Frei und selbst bestimmend. Daher haben sie, wie wir auch, dass Recht auf Leben. In Freiheit und Selbstbestimmung.
Frank Albrecht
(Tierrechtler/ Fachgebiete Zoo und Zirkus)