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Rassismus II

Man muss nicht die klugen Sprüche von längst Verstorbenen auswendig lernen, um zu begreifen, dass der Umgang mit Lebewesen innerhalb einer Volksgemeinschaft tiefe Einblicke in den Zustand ihrer zivilisatorischen Entwicklung gewährt.

Geht man davon aus, dass viele europäische Zivilisationen wie England, Frankreich, Belgien, die Niederlande – und auch Deutschland vor nicht allzu langer Zeit in ihren überseeischen Kolonien Menschen wie Schlachtvieh behandelten, um ihren Eliten gigantische Gewinne durch Ausbeutung zu sichern, könnte man angesichts der „Erhabenheit“ heutiger europäischer Kultur im Bereich der Architektur, Literatur, der Musik und des Theaters und der nunmehr seit über sechzig Jahren anhaltenden no-war-situation meinen, dass in diesen Gesellschaften eine zivilisatorische Entwicklung stattgefunden hat, die den Geist des Humanismus verinnerlicht und unumkehrbar den Weg des friedlichen Miteinanders, der fairen Teilhabe aller Volksschichten und der Solidargemeinschaft beschritten hat.

Wer begriffen hat, dass Rassismus ein Herrschaftsinstrument ist (Rassismus I), sieht das etwas anders. Zum tieferen Verständnis dieser These ist es angebracht, sich den Internet-Film Earthlings anzusehen. Er ist als verständliches Dokument einzustufen, welches den Zustand „zivilisatorischer Entwicklung“ auf diesem Planeten sachlich beschreibt: Der Umgang des Menschen mit anderen Lebewesen hat Formen angenommen, die unzweifelhaft apokalyptisch sind. Keine Spezies ist ausgelassen, wenn Profitmaximierung auch nur die geringste Aussicht auf Erfolg hat.

Die Ursachen für diese Entwicklung? Sehen Sie sich den Internet-Film Zeitgeist an und hören Sie nicht auf, selbständig zu denken.


Dirk Schrader, Hamburg